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September 2010

„Wie Nationen und Völker können auch Kulturen und Zivilisationen nicht entstehen ohne Vermischung. Die Idee der „reinen Kultur“ – Lieblingskind der Nationalisten aller Genres – ist ungenau gedacht. Rein kann sie uns immer nur insofern erscheinen, als ihre Unreinheit solange zurückliegt, dass wir uns nicht mehr an sie erinnern können. Oder umgekehrt: Unrein ist eine Kultur nur insofern, als der Vermischungsprozess, dem sie sich verdankt, noch erinnerlich ist…

(Der Musiker) Walcott liebte es, davon zu sprechen, dass die Art, in der heute die Musiker verschiedener Kulturen zusammenspielen – ihre Traditionen nicht etwa verratend und abschleifend, sondern verbindlich machend für diejenigen, mit denen sie spielen – ein „Modell“ dafür sei, wie die Menschen auf unserem Planeten humaner und rücksichtsvoller miteinander leben sollten.“

(Joachim Ernst Berendt: Über Weltmusik)

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