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März 2011

 

Uns Gesunden öffnet die Alzheimerkrankheit die Augen dafür, wie komplex die Fähigkeiten sind, die es braucht, um den Alltag zu meistern. Gleichzeitig ist Alzheimer ein Sinnbild für den Zustand unserer Gesellschaft. Der Überblick ist verlorengegangen, das verfügbare Wissen nicht überschaubar, pausenlose Neuerungen erzeugen Orientierungsprobleme und Zukunftsängste. Von Alzheimer reden heißt, von der Krankheit des Jahrhunderts reden. Durch Zufall ist das Leben des Vaters symptomatisch für diese Entwicklung.  Sein Leben begann in einer Zeit, in der es zahlreiche feste Pfeiler gab (Familie, Religion, Machtstrukturen, Ideologien, Geschlechterrollen, Vaterland), und mündete in die Krankheit, als sich die westliche Gesellschaft bereits in einem Trümmerfeld solcher Stützen befand.
aus: Arno Geiger: Der alte König in seinem Exil

 

Zitate

  • Dezember 2011

    Eine altgediente Erziehungsberaterin, die an einer High-School in [...]

  • November 2011

    Marianne Es tröstet mich,dass in goldenen Nächtenein Kind [...]

  • Oktober 2011

    Zum Sehen und Hören: [...]

  • September 2011

    Wo lernen wir leben? Wo lernen wir?Wo lernen wir lebenund wo lernen [...]

  • August 2011

    "Ein Paradies ist immer dann, wenn einer da ist, der wo aufpasst, [...]

  • Juli 2011

      "Ich zu sein macht eine Menge Arbeit." Don Winslow: "Frankie [...]

  • Juni 2011

    Die Antwort auf unsere behauptete oder tatsächliche [...]

  • Mai 2011

    Immer ist noch jemand da, der zumindest von uns weiß, der uns nicht [...]

  • April 2011

    Anlässlich des Symposions: "Differenzen (er)leben und reflektieren" [...]

  • März 2011

      Uns Gesunden öffnet die Alzheimerkrankheit die Augen dafür, [...]

  • Februar 2011

    Voltaire sagte, der Himmel habe uns zum Gegengewicht gegen die vielen [...]

  • Jänner 2011

    "Guten Tag", sagte der kleine Prinz. "Guten Tag", sagte der Händler. [...]

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